Rowno / Khmelnitzki

 

Kernkraftwerk Rowno

KKW Rowno

KKW Khmelnitzki

Auch wenn es sich um zwei verschiedene Kernkraftwerke handelt, sollen sie an dieser Stelle gemeinsam vorgestellt werden, so wie in der Berichterstattung bereits seit Jahren üblich, denn bei den beiden westukrainischen Anlagen wird in Kürze jeweils ein zusätzlicher WWER-1000- Reaktorblock fertig gebaut werden - mit Hilfe umstrittener EU-Kredite der Osteuropabank, die die Ukraine als Gegenleistung für die endgültige Stillegung von Tschernobyl im Dezember 2000 erhielt.


In Rowno arbeiten zur Zeit zwei WWER-440-Reaktoren und ein WWER-1000-Reaktor. Die älteren WWER-440 gingen 1981 bzw. 1982 in Betrieb, der modernere WWER-1000 im Jahr 1987. Besonders in den frühen 90er Jahren fiel das AKW Rowno durch wiederholte Brüche von Rohrleitungen des Dampfgenerators auf, die erst Mitte der 90er Jahre durch aufwendige Austausch- und Wartungsarbeiten gelöst werden konnten.


Mehr Störfälle gab es in Khmelnitzki, obwohl hier bislang nur ein einziger WWER-1000-Reaktor steht - Erstbetrieb: 1987.
Im Jahr 1992 wurde der Reaktor gleich dreimal schnellabgeschaltet, einmal wegen des Berstens einer Rohrleitung, zweimal aufgrund starker Turbinenvibrationen. Im Dezember 1993 leckte Wasserstoff aus dem Kühlsystem, und im März 1994 kam es zum bislang schwersten Zwischenfall in Khmelnitzki: Ein Kurzschluss verursachte ein Großfeuer in der Turbinenhalle, das die Feuerwehr erst nach 90 Minuten unter Kontrolle bekam - der Unfall wurde sogar von der IAEO untersucht und mit Störfall-Stufe 1 bewertet.


Auch hier wird bald ein zweiter WWER-1000-Reaktor fertig werden, die ursprünglich auch noch begonnenen Errichtungsarbeiten eines dritten und vierten Blocks wurden jedoch endgültig ad acta gelegt.
Die Fertigstellung der zwei neuen Kernreaktoren, häufig wird von dem Projekt K2/R4 (Khmelnitzki-2 / Rowno-4) gesprochen, wird insgesamt fast drei Milliarden US-Dollar kosten und von Umweltschutzgruppen aufgrund unbefriedigend gelöster Sicherheitsprobleme weiterhin massiv kritisiert.