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           Dukovany 
              
   Im tschechischen Dukovany, westlich 
          von Brünn im Süden der Tschechischen Republik gelegen, sind 
          zwischen 1985 und 1987 insgesamt vier WWER-440/213-Reaktoren in Betrieb 
          genommen worden.
          Im Jahr 1996 plante die tschechische Atomaufsichtsbehörde in Zusammenarbeit 
          mit der Kraftwerksleitung, ein Investitionsprogramm in Höhe von 
          750 Millionen US-$ zur Überprüfung und Erhöhung des Sicherheitsstandards 
          in Dukovany aufzulegen.
 Anlass zur Sorge gaben damals unter anderem die Riß- und Bruchanfälligkeit 
          der Dampf- und Speisewasser-Rohrleitungen gegenüber internen Erschütterungen 
          oder Fehlfunktionen, die nicht ausreichende bauliche und technische 
          Trennung sowohl von Sicherheits- und Steuereinrichtungen als auch der 
          Kontrollräume, die Funktionsschwäche des Dampfblasenkondensators, 
          der Brand- und Erdbebenschutz sowie die Überwachungs- und Kontrollsysteme 
          [I&C (Instrumentation and Control)-Systeme].
  Im Sommer 1998 konnte sich Dukovany in Folge des abgeschlossenen ersten 
          Teils des ehrgeizigen Investitionsprogramms in die immer länger 
          werdende Liste der WWER-Kraftwerke einreihen, die von auf Sowjet-Technik 
          basierenden I&C-Systemen auf digitale westliche Steuertechnik umgerüstet 
          worden waren.
 Dank der umfassenden Überprüfung und Verbesserung des Sicherheitsstandards 
          der Anlage gehört Dukovany aus heutiger Sicht sicherlich zu den 
          positiver zu bewertenden Atomanlagen in Osteuropa. Der erhöhte 
          Sicherheitsstandard wird unterstrichen durch die im Vergleich zu früher 
          deutlich niedriger liegende Anzahl kleinerer Störfälle.
  Ein Beispiel: War der nicht-nukleare Bereich der Anlage von Dukovany 
          in den Jahren 1993 und 1994 noch durch wiederholte Brände besonders 
          im Transformatorenbereich aufgefallen, so haben sich Brandschutz und 
          Brandaufsicht zuletzt doch stark verbessert.
 Bezeichnend ist, dass die im Jahr 2000 in den Testbetrieb übergegangene 
          zweite tschechische Atomanlage in Temelin im Gegensatz zu Dukovany ständig 
          durch Pannen und Zwischenfälle auffällt.
 Obwohl geplant ist, dass die Dukovany - Blöcke 1-4 noch bis maximal 
          2030 am Netz bleiben sollen, wird anlässlich des anstehenden EU-Beitritts 
          der Tschechischen Republik momentan hauptsächlich über die 
          Zukunft von Temelin debattiert.
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